BERICHTE IN DER PRESSE

 

JOS-Verfahren: Algen & Moos restlos entfernen

Die Flutmauern in Brake zwischen Hafen und der Kajepromenade sind in die Jahre gekommen. ehr als vier Jahrzehnte trotzen die mit Klinker verblendeten Mauern den Sturmfluten.

Die Flutmauern in Brake zwischen Hafen und der Kajepromenade sind in die Jahre gekommen. Mehr als vier Jahrzehnte trotzen die mit Klinker verblendeten Mauern den Sturmfluten. Vor zwei Jahren beschloss der zuständige Deichband, die Mauern zu sanieren. 

 

 

 

In den 60er und 70er Jahren wurden die Flutmauern in Brake erstmals erhöht, 2005 musste der Hochwasserschutz wieder um bis zu 60 cm erhöht werden, auf insgesamt 7,30 m über dem Meeresspiegel. Die Flutmauern sind nun je nach Höhe des Erddeiches, der sich darunter befindet, 1 m bis 2,50 m hoch. Es stellte sich die Frage, wie man die Optik des neuen frisch rot leuchtenden Bockhorner Klinkers mit den alten bemoosten und von Algen begrünten Klinkern verbindet. "Unser erster Gedanke war, wir müssen die Klinkerverblendung komplett abreißen und erneuern. Doch dann stieß ich durch Zufall auf das Jos-Verfahren", erzählt Steffen Sohst. Sohst ist Projektleiter für die Braker Deiche beim Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten und Naturschutz (NLWKN). Der NLWKN ist die beratende, planende und bauleitende Stelle für den II. Oldenburgischen Deichband. Der ist für etwa 150 km Nordsee-, Weser- und Huntedeiche verantwortlich, genauer gesagt für den östlichen Jadebusen, die linksseitigen Weserdeiche bis an die Bremer Stadtgrenze und den linksseitigen Huntedeich bis Oldenburg.

"Der Deichband ist der eigentliche Auftraggeber der Firma Jüngst", erläutert Sohst, "wir sind quasi das Ingenieurbüro des Deichbandes." Sohst bat die in Steinfurt ansässige Firma Jüngst um eine Probestrahlung. Sie ist eine von zwei lizenzierten Jos-Filialen in Deutschland. Geschäftsführer Eberhard Jüngst konnte bei der Vorführung auf 20 m Flutmauer überzeugen. Nicht nur die Wand strahlte, auch die Gesichter von Steffen Sohst und des Auftraggebers spiegelte große Zufriedenheit wider. "Das Ergebnis hat uns überzeugt", sagt Sohst, "die alte Mauer sah fast wie neu aus, außerdem konnte Herr Jüngst sehr gute Referenzen für das Jos-Verfahren aufweisen." Mit dem Niederdruckverfahren wurden schon weltweit an Baudenkmälern die Spuren der Zeit beseitigt, am Petersdom in Rom etwa oder dem Buckingham Palace in London. Die Entscheidung für das fassadenschonende Jos-Verfahren fiel daher leicht. Sohst argumentiert weiter: "Die Reinigung der Mauern kam uns natürlich weitaus günstiger als ein kompletter Abriss und eine anschließende Neuverblendung mit Klinkern."

Jüngst begann mit den ersten Strahlarbeiten Ende 2005, ein weiterer Abschnitt folgte im Sommer 2006. Mit der Planung und dem Bau der Hochwasserschutzwand in Brake wurde 1963 begonnen, nachdem 1962 bei einer Februar-Sturmflut fast 500 Menschen in Hamburg ums Leben gekommen waren. In den dichtbesiedelten städtischen Bereichen wie in Brake war für die herkömmliche Erhöhung des Erddeiches kein Platz. Man baute daher auf den Erddeich Hochwasserschutzwände (Flutmauern) aus Stahlbeton, die in städtebaulich wichtigen Bereichen mit Bockhorner Klinker verblendet wurden, um sie optisch dem Stadtbild anzupassen. Seither wurden die Flutmauern nicht ein einziges Mal gereinigt. Sohst erklärt warum: "Über eine Reinigung hatte man vor der Erhöhung seitens des Küstenschutzes keine Veranlassung gesehen, weil die Mauer ja trotzt Algen und Moos ihren Zweck erfüllte."

Algen, Moos und Ablagerungen von Emissionen waren daher auch die Hauptverschmutzungen, die entfernt werden mussten. Vereinzelt waren Graffiti vorhanden. "Die gingen mit dem Jos-Verfahren auch wunderbar ab", berichtet Sohst. Aus Kostengründen habe man sich aber gegen einen vollflächigen Graffitischutz entschieden. "Bisher hatten wir damit nur wenig Probleme, daher lassen wir die Graffiti lieber bei akutem Bedarf von Herrn Jüngst entfernen", erklärt der Projektleiter.

Quelle / Auszug: Rationell Reinigen, von Mai 2007.

 

 

 

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