BERICHTE IN DER PRESSE

 

Mausoleum erstrahlt nach über 100 Jahren in neuem Glanz

“ Ich finde, Erde ist so schwer, wenn sie auf einem liegt“

Der 1884 gegründete Düsseldorfer Nordfriedhof ist mit 70 Hektar, 50000 Grabstellen und über 200000 bestattete Personen der größte der Landeshauptstadt.

Zahlreiche prominente  Personen aus Politik und Kultur, sowie bedeutende deutsche Familiendynastien haben auf dem Düsseldorfer Nordfriedhof ihre Grabstätten. Geprägt wird dieser Ruheort von vielen Elementen eines Parkfriedhoffes, unregelmäßige Wegführung, gestaltete Hügel- und Teichanlagen sowie  waldartige Bereiche. In Nähe des Haupteingangs befindet sich der 21 Hektar große alte Friedhofsteil, der 1987 aufgrund zahlreicher erhaltenswerter Grabstätten unter Denkmalschutz gestellt wurde. Derzeit erstellt der Landeskonservator eine Liste, in der 600  Grabstellen festgelegt werden, die erhaltenswert sind und von den Besitzern instandgehalten werden müssen.

 

Grabstätten sind die ältesten Zeugnisse menschlicher Zivilisation. Bis heute besitzen insbesondere gutsituierte  Bürger eine Grabstätte mit  kunstvoll behauenen und reich beschrifteten Tafeln, Stelen oder Mausoleen, meist aus Naturstein wie Sandstein, Marmor oder Granit.

 

Bei Mausoleen handelt sich um Kleinarchitekturen, bestehend aus einem Kapellenraum und einer darunterliegenden Gruft, wobei Gruft und Kapelle auch überirdisch in einem Raum vereint sein können. Funktional bilden diese neuzeitlichen Mausoleen eine Mischform von Gebäude und Denkmal und erfüllen die Aspekte an Totengedenken und Repräsentation.

 

Auf dem sogenannten „Millionenhügel“, einer Erhebung auf dem Düsseldorfer Friedhof, haben viele Prominente und bedeutende Industriefamilien  ihre letzte Ruhestätte. Insgesamt gibt es sechs Mausoleen, welche  vor über 100 Jahren errichtet wurden. Eine der Bedeutenden ist das der Familie Henkel. Firmengründer Fritz Henkel liegt hier neben seiner Ehefrau sowie dem gemeinsamen Sohn nebst Frau in einer begehbaren unterirdischen Gruft. ( Foto Henkel Grabstelle ) 

 

Die Erhaltung dieser Kulturgüter hat in den letzten Jahren bundesweit an Bedeutung gewonnen.

Historische Grabstellen sind eine große Herausforderung. Neben hygienisch-mikrobiologische und bautechnisch-restauratorische Fragen gibt es die des Rechts und der Ethik, wenn Gräber geöffnet, dokumentiert und restauriert oder wie manchmal, einer neuen Nutzung zugeführt werden.

 

Nun hat ein Mitglied der Henkeldynastie ein frei gewordenes Mausoleum erworben, welches umfangreich saniert wird. Es ist ein außergewöhnliches Bauwerk im neoklassizistischen Stil der griechischen Antike. Ein neues Kupferdach, die Restaurierung der 400 Kg schweren Kupfertür, zahlreiche restauratorische Arbeiten an den Gesteinen sowie ein neu zu erstellendes Belüftungssystem  in den Grabkammern gehören zum Sanierungsplan. Geprägt ist dieses Mausoleum durch einen Kapellenraum, darunter liegenden Grabkammern mit 4,5 m Höhe, in denen etliche Särge platziert werden können.  ( Foto Mausoleum )

Die Außenwände aus Muschelkalkquadern, der Carrara - Marmorboden, Marmorwände, Stuckmarmor und Beton bedurften nach über 100 Jahren einer intensiven Reinigung. Insgesamt wurden über 450 qm bearbeitet.

 

Der neue Eigentümer und der zuständige Steinmetz und Restaurator hatten sich für eine Reinigung im schonenden JOS-Rotations-Wirbelstrahlverfahren entschieden. Diese Aufgabe erfüllte die in Burgsteinfurt ansässige Firma JOS-Reinigung-Nord.

 

Wind, Wetter, Klima, Pflanzenwuchs, Feuchtigkeit und Umwelt haben in Jahrzehnten zahlreiche Schäden an den Oberflächen hinterlassen. Salz- und Kalkausblühungen, schwarze Gipskrusten, Verfärbungen, Moos, Algen und Flechten galt es zu entfernen. An etlichen Stellen in den Grabkammern hatten sich an der Decke durch Feuchtigkeit bis zu 15 cm lange Stalaktiten  gebildet. ( Foto Grabnischen )

 

Mit verschiedenen Spezialgranulaten in feinsten Körnungen von 0,001 – 0,05 mm wurden die sensiblen Untergründe mit Niederdruck bei maximal 2,5 bar gereinigt. Die seinerzeit geschliffenen Marmorelemente, welche durch Salzausblühungen und zeitbedingten  Verschmutzungen behaftet waren, sehen nun aus wie neuerstellt. Eine große Herausforderung waren die untenliegenden Grabkammern. ( Foto Zugang Grabkammern ) Starke LED Scheinwerfer, eine saugstarke Entstaubungsanlage mit 6000 cbm/h, außerhalb eigens in einem 9 Meter langen Zelt aufgebaut, sowie eine Belüftungsanlage mit 4000 cbm/h mussten von der Firma JOS installiert werden, um die Arbeiten fachgerecht und den gesetzlichen Bestimmungen entsprechend zu verrichten. ( Foto Baustelle Mausoleum )

 

Das erzeugte Reinigungsbild begeisterte auch die Familie des benachbarten Mausoleums, in der Theaterlegende Heinrich Riemenschneider seit 3 Jahren bestattet ist. Zitat von Tänzerin und Ehefrau Elke Riemenschneider zum Werterhalt ihres Mausoleums: “ Ich finde, Erde ist so schwer, wenn sie auf einem liegt. Frei in der Gruft zu liegen, stelle ich mir viel schöner vor.“

„Es war mal wieder eine interessante Aufgabe die geprägt war von unseren Erfahrungswerten“, so Geschäftsführer Eberhard Jüngst.

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